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Timmy - Wie sucht man sich einen Welpen aus

Wie sucht man sich den passenden Welpen aus?

 

Das ist eine Frage, die uns immer wieder gestellt wird und die gar nicht so einfach zu beantworten ist. 

 

Zuerst sollte man sich ein paar Fragen stellen:

 

1. Wie viel Zeit habe ich?

Der Welpe braucht, wie alle wissen, in den ersten Wochen viel Pflege. Wer seinen Hund schnell stubenrein bekommen will sollte in den ersten Wochen (fast) rund um die Uhr da sein. 

Grundsätzlich ist die Haltung eines Hundes zeitintensiv. Man bedenke nur einmal: mit jedem Hund muss man Gassi gehen. Übrigens ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass man mit kleinen Hunden auch weniger/kürzer Gassi gehen muss. Auch Besuche beim Tierarzt oder in der Hundeschule sind zeitaufwändig.  

Wer 8 Stunden am Tag beim arbeiten ist (+ Fahrtzeit zur Arbeit), und den Hund in dieser Zeit allein lassen muss, sollte sich nochmals überlegen, ob ein Hund das richtige Haustier ist.

 

 

2. Sind alle einverstanden mit einem Hund?

Alle im Haushalt lebenden Personen sollten natürlich auch mit der Hundehaltung einverstanden sein. Der Vermieter kann zwar rein rechtlich nichts gegen einen Hund einwenden, aber um des Friedens Willen sollte man auch mit dem Vermieter über eine Hundehaltung sprechen.

Unser Apell an alle die sich überlegen einen Hund zu halten:

Bitte bedenkt vorher alle Punkte, wägt ab, lasst euch für die Entscheidung viel Zeit. Wir möchten nicht, dass Hunde im Tierheim landen oder womöglich nach ein paar Wochen ausgesetzt werden.

 

 

3. Woher bekomme ich meinen Hund?

Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten. Möchte ich einen Hund aus dem Tierheim? Oder nehme ich einen Hund vom Züchter?

Ein Hund aus dem Tierheim ist meist schon älter und kann eventuell schon ein paar Grundkommandos, eventuell ist er auch schon Stubenrein. Allerdings ist die Vorgeschichte des Hundes nicht immer klar. Grundsätzlich gilt hier: Man sollte den Hund erst einmal richtig kennen lernen, mit ihm spazieren gehen, eventuell auch einen Hundetrainer mit ins Tierheim nehmen und mit dem Hund vorab schon einmal arbeiten.

Ein Hund vom Züchter erscheint da immer als "einfachere" Wahl, doch dem ist ganz und gar nicht so. Einen Züchter sollte man sich sorgfältig aussuchen.

Vor allem gilt hier: Elterntiere anschauen.

 

Sind sie überhaupt da? - sind die Elterntiere nicht da, bitte keinen Hund kaufen. Eventuell sind das Tiere aus Qualzuchten oder aus Ostländern (meist werden die Hunde auch sehr billig angeboten). Ein Rassehund kostet Geld! Bitte kauft keine Rassehunde für ein paar hundert Euro! Kein seriöser Züchter "verscherbelt" seine Welpen, denn züchten kostet viel Geld.

 

Sind sie gesund (liegt ein Tierärztliches Attest vor)? - manche Hunderassen neigen zu bestimmten Krankheiten, darauf sollten die Eltern getestet sein. Auch ein allgemeines Gesundheitszeugnis sollte vorliegen. Es ist immer vorteilhaft, wenn der Züchter über einen Verband züchtet (z. B. VDH), da es hier strengere Vorschriften für das Züchten gibt.

 

Ein guter Züchter sucht den Hund mit dem neuen Halter aus und sagt auch ehrlich, wenn ein Hund nicht zum neuen Besitzer passen würde. Der Züchter kennt seine Welpen viel besser und kann aufgrund seiner Erfahrung einschätzen welcher Hund zu wem passt.

 

Noch etwas persönliches von Mir (Dunja): An alle, die sich einen Chihuahua oder andere kleine Hunde kaufen möchten. Bitte schaut, dass ihr keine Teacup-Welpen kauft! Ein Chihuahua muss nicht um die 1.200 g wiegen! Die riesigen Augen (manche finden das ja schön) sollen nicht fast aus den Höhlen quellen! Das ist für den armen kleinen Hund eine Qual! Bitte bedenkt das! Auch geht ein Hund NICHT auf das Katzenklo und ist auch nicht für kleinere Wohnungen oder Hochhäuser geeignet! Es ist ein Hund, wer ein Katzenklo zuhause hat sollte sich eine Katze zulegen! 

 

 

4. Welche Rasse ist geeignet?

Auch diese Frage wird unterschiedlich beantwortet je nach dem welchen "Experten" man fragt.

Grundsätzlich ist die Rasse egal, wenn man sich vorher darüber informiert und weiß, was einen erwartet. Der Züchter, wenn man einen guten hat, seht einem auch schon vorab mit Rat und Tat zu Seite. 

Es gibt ihn definitiv nicht, den geeigneten Familienhund.

Fatal allerdings ist, wie oben bereits erwähnt, der Schluss, ein kleiner Hund braucht wenig Auslauf. Das stimmt nicht, ich kenne Chihuahuas, die mit Border Collies locker mithalten können, was die tägliche Runde über mehrere Kilometer betrifft.

Ein weiterer weit verbreiteter Irrtum, den leider auch viele Hundetrainer vertreten, ist, dass bestimmte Rassen (Border Collies, Schweizer Sennenhunde, ...) extrem ausgelastet werden müssen. Solche "ausgelasteten" Hunde fordern ihre tägliche Action wehemend ein und neigen schnell zum überdrehen und "ausrasten". Die armen Hunde sind nach ein paar Jahren total ausgebrannt und stehen kurz vor einem Burnout.

 

Solchen Rassen sollte man schon von klein auf Ruhe lernen. Ja ihr habt richtig gelesen - RUHE.

 

Ein Border Collie muss nicht, wie ein Irrer, sechs Stunden täglich über die Wiesen heizen! Was macht der arme Hund zum Beispiel wenn ihr mal krank seid? Richtig er dreht durch, weil er nicht wie gewohnt raus kommt. 

Was macht nun ein Hund der es gewohnt ist, dass man mit ihm ruhig nur zwei Stunden täglich arbeitet? Richtig, dafür hat man auch Zeit, wenn man krank ist. Der Hund steht nicht ständig unter Strom und kann sich auch ruhig mal irgendwo hinlegen (ein Hund schläft übrigens deutlich mehr als ein Mensch und muss es für seine Gesundheit auch!)

 

 

Wenn Ihr Fragen habt, könnt ihr uns jederzeit gerne kontaktieren. Wir freuen uns wenn wir helfen können. Gerne schauen wir uns auch mit euch zusammen euren neuen Hund beim Züchter oder im Tierheim an.

 

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